Gründung

Start-up-Wettbewerb aus Freiburg: Hier starten die Ökonauten durch

Vorgestellt: Freiburg ist eine grüne Hochburg. Davon profitiert auch die regionale Start-up-Szene. Beim „Ökonauten“-Wettbewerb werden grüne Gründer unterstützt. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Oktober. Wir haben mit Organisator Jonathan Niessen gesprochen. Die Ökonauten findet ihr auch in unserer Übersicht zu allen Gründer- und Businessplan-Wettbewerben in Deutschland. 

Hallo Jonathan, beschreibe bitte die „Ökonauten“ in einem Satz.  

Jonathan Niessen: Die Ökonauten fördern Menschen mit innovativen Ideen im Nachhaltigkeitsbereich in einer sehr frühen Phase.

Was heißt denn „frühe Phase“?

Jonathan: Die Idee sollte stehen, aber es muss noch kein fertiger Businessplan vorhanden sein. Idealerweise ist schon ein Prototyp vorhanden. Ein Beispiel aus dem Vorjahr. Zu den Gewinnern zählte „Carla Cargo“, ein Fahrradanhänger für große Lasten, ausgestattet mit einem Elektromotor.

Die Gründer hatten einen ersten Anhänger entwickelt, um damit Gemüsekisten von einem Bauernhof zu Privathaushalten in Freiburg zu bringen. Dann haben sie gemerkt, dass man daraus auch ein Business entwickeln könnte. Heute hat das Unternehmen einen KfW-Förderkredit und bereits über 30 Anhänger verkauft.

Nachhaltigkeit und Freiburg – warum passt das zusammen?

Jonathan: Freiburg ist als Green City in Deutschland bekannt. Es gibt in unserer Region viele Innovationen im Nachhaltigkeitsbereich. Unter anderem haben wir mit dem Fraunhofer ISE die deutschlandweit größte Forschungseinrichtung zur Solartechnologie. Der Freiburger Stadtteil Vauban ist ein Vorzeige-Stadtteil in Sachen Nachhaltigkeit. Und zuletzt haben wir einen grünen Oberbürgermeister und die Grünen sind stärkte Fraktion im Stadtrat. Diese vielen Faktoren sorgen dafür, dass hier eine sehr lebendige grüne Startup-Szene entsteht.

Wie groß ist denn die Existenzgründer-Szene in Freiburg?

Jonathan: Die Region zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass hier zahlreiche Hidden Champions aus dem Mittelstand ansässig sind. Also viele klassische Unternehmen aus dem Maschinenbau etwa, die Weltmarktführer sind, aber gleichzeitig kaum bekannt. Die Start-up-Szene steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber großes Potenzial für die Zukunft. Daran möchten wir arbeiten – und der Ökonauten-Wettbewerb soll dazu beitragen.

Das bekannteste grüne Start-up aus Freiburg ist „Jobrad“. Dort kann man Fahrräder leasen, so wie sonst einen Firmenwagen. Mit einem geleasten Fahrrad lässt sich die 1-Prozent-Regelung nutzen. Das Unternehmen hat mittlerweile über 100 Mitarbeiter.

Welche Tipps kannst du für die Bewerbung geben?

Das Finale der Ökonauten im vorigen Jahr. Foto: David Lohmüller
Das Finale der Ökonauten im vorigen Jahr. Foto: David Lohmüller

Jonathan: Die Bewerbung ist relativ simpel. Die Gründer reichen eine Präsentation ein. Mein Tipp: Seid ehrlich. Sagt, was ihr erwartet und auch welche Probleme ihr noch nicht gelöst habt.

Im vorigen Jahr haben wir 31 Bewerbungen erhalten und haben vier Teams angenommen. Die Chancen stehen also gut, dass man es schafft. In diesem Jahr planen wir, fünf Teams anzunehmen, wobei dies letztlich die Jury entscheidet. Es können sich aus ganz Deutschland Gründer bewerben. Allerdings macht es Sinn, wenn man aus der Region kommt.

Was gibt es zu gewinnen?

Jonathan: Die Gewinner können den Coworking-Space Grünhof nutzen, der hinter dem Wettbewerb steht. An zwei Tagen pro Monat gibt es feste Trainings-Tage und Gründer-Coachings, um die Geschäftsidee weiterzuentwickeln.

Außerdem können sich die Gewinner in einem weiteren Schritt auf eine finanzielle Unterstützung von 500 Euro pro Monat bewerben. Allerdings spielt der Geldpreis nur eine untergeordnete Rolle. Wir möchten vor allem die Gründer unterstützen, ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln.

Vielen Dank!

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