Gründung

Wie Deutschland auf seine Existenzgründer pfeift – Kommentar und Infografik

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Bis zur Bundestagswahl dauert es nur noch einige Wochen. Das ist eine gute Sache. Denn kurz vor den Wahlen stehen die Politiker ausnahmsweise mal in der Einkaufsmeile und lächeln. Es wird Zeit, dass wir Gründer die Chance nutzen und unseren Politikern vor Ort einmal richtig die Meinung geigen. Warum?

Deutschlands Politiker pfeifen auf Existenzgründer. Das Gründerklima in Deutschland wird systematisch zerstört.

Natürlich: Es gibt eine Startup-Welle in Berlin. Und unser Wirtschaftsminister fährt ins Silicon Valley. Vielleicht träumt er davon, dass der nächste Facebook-Gründer endlich mal aus Deutschland kommt. Nur: Die meisten der über 700.000 Existenzgründerinnen und Existenzgründer aus dem Jahr 2012 sind einfache, ganz normale Menschen. Da ist der Friseur um die Ecke, die Modeboutique-Gründerin, der freiberufliche Fotograf, die Café-Besitzerin und viele weitere Branchen.

Diese ganz normalen Menschen gründen in einem zunehmend schwierigen Umfeld:

Der Gründungszuschuss wurde praktisch gekillt – das Budget um etwa 80 Prozent gekürzt. Vielen Gründern, die aus der Arbeitslosigkeit starten, fehlt dadurch die finanzielle Basis für die ersten Monate. Sie nehmen lieber einen schlechten Job an als ihren Traum zu verwirklichen.

Der Witz: Der Gründungszuschuss ist nachgewiesener Maßen erfolgreich! Kurz nachdem der Gründungszuschuss eingestampft wurde, erschien eine Studie: Rund 80 Prozent der geförderten Arbeitslosen waren auch eineinhalb Jahre nach der Existenzgründung noch selbstständig. Mitnahme-Effekte gab es kaum. Hat die keiner gelesen?

Jetzt soll das Gründercoaching gekürzt werden – und der Witz wiederholt sich.

Ab dem Jahr 2014 müssen Existenzgründer wohl tiefer in die eigene Tasche greifen, wenn sie sich in der Startphase professionelle Unterstützung holen (Gründercoaching). Über die Kürzung der Förderung haben bereits verschiedene Zeitungen berichtet, unter anderem die Welt.

Derzeit wird wieder eine Studie für die KfW-Bank erstellt, die den Erfolg des Gründercoachings ermittelt. Wir haben nachgefragt, wann die Studie erscheint. Antwort der KfW: „Die Ergebnisse der Evaluierung werden voraussichtlich Ende des Jahres erscheinen.“ Also nach der Bundestagswahl. Genau dann, wenn die Kürzung des Gründercoachings schon beschlossene Sache ist.

Und warum wird bei den Existenzgründern gespart?

Dem deutschen Arbeitsmarkt geht es offensichtlich so gut, dass niemand mehr gründen muss. Aber die Frage ist: Wie lange geht es dem Arbeitsmarkt noch gut? Wann schlägt die Krise auf Deutschland über? „Es bleibt idyllisch. Bis September“ schreibt die FAZ.

Unser Eindruck ist: Statt den fleißigen und engagierten Menschen zu helfen, die die Krise von morgen verhindern, doktert die Politik an den Folgen von gestern.

Existenzgründer schaffen Arbeitsplätze, Innovationen und zahlen Steuern. Auf all das verzichtet die Bundesregierung anscheinend gerne.

Deswegen unsere Bitte: Geigt euren Politikern vor Ort einmal richtig die Meinung! Fragt, welche Partei sich wirklich für Existenzgründer einsetzt! Wir brauchen eine bessere Förderung für Existengründer. Fordert mit uns:

· Gründungszuschuss für alle!

· Gründercoaching für alle!

· Schluss mit der Bürokratie!

Bitte verbreitet auch unsere Infografik, die wir hier veröffentlichen. Ein Verweis auf unsere Seite genügt. Danke!

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