Erfolgreiche Betriebsübernahme: Weil alles glatt gehen soll

Sie wollen einen Betrieb übernehmen? Dann stehen Sie vor großen Aufgaben. Finanzierung, Übergabe, Gespräche mit Mitarbeitern - Sie haben viel zu tun. 

Erfahren Sie hier, wie die Betriebsübernahme gelingt - und wie Sie die Basis dafür legen, dass Ihre Firma langfristig erfolgreich sein wird. 


Drei Fragen zur Betriebsübernahme, die Sie klären müssen

1) Wie viel ist die Firma wert?

Wer einen Betrieb übernimmt, muss dafür häufig einen Kaufpreis auf den Tisch legen. Doch wie viel ist die Firma genau wert? Ein professioneller Unternehmensberater kann für Sie eine solide Firmenbewertung durchführen. So sparen Sie im Idealfall viel Geld. Auch bei der Verhandlung kann Sie der Berater unterstützen.  

2) Wie erstelle ich einen sauberen Finanzplan?

Für die meisten Betriebsübernahmen muss ein Kredit aufgenommen werden. Basis hierfür ist ein sauber kalkulierter Finanzplan, inklusive Investitionsplanung. Hier hilft ebenfalls ein Unternehmensberater. Nutzen Sie das Beratungsgespräch auch, um herauszufinden, welche Gründerkredite und Fördermittel es gibt. Je nach Bundesland gibt es außerdem Förderungen.

3) Wie läuft der Betriebsübergang genau ab?

Kaufvertrag, Haftung, Kundenstamm, Mitarbeiter: Bei einer Firmenübernahme gibt es viele Details zu beachten. Mit einem unabhängigen Berater an Ihrer Seite können Sie diese Themen besprechen. So haben Sie einen erfahrenen Profi an Ihrer Seite. Für die Beratung gibt es übrigens häufig Fördermittel.

Beratung zur Betriebsübernahme: Damit Sie jetzt weiterkommen

Wie viel ist die Firma wert? Wie organisiere ich die Finanzierung und die Übergabe? Welche Fördermittel gibt es? Bei solchen Fragen hilft Ihnen ein Nachfolgeberater. Das sind erfahrene Kaufleute, die häufig früher einen Betrieb geleitet haben und heute als Berater arbeiten. Nehmen Sie hier unverbindlich Kontakt auf und lernen Sie einen Berater vor Ort kennen. Damit Sie mit Ihrer Betriebsübernahme weiterkommen.

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Experten-Interview: So läuft eine Betriebsübergabe ab

Ernst Mennesclou ist langjähriger Unternehmensberater und Gründercoach. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Nachfolgeregelungen. Diese sind häufig sehr komplex. Daher greifen viele Senior-Unternehmer oder ihre Nachfolger auf externe KMU-Berater zurück und lassen sich bei der Planung und Übernahme professionell unterstützen

Zum Beispiel von Ernst Mennesclou. Er berät Firmeneigentümer und Nachfolger in betriebswirtschaftlichen Fragen und in der strategischen Ausrichtung. Wir haben mit ihm über die Betriebsübernahme gesprochen.

Betriebsübernahme ist ein sehr abstrakter Begriff. Können Sie einen konkreten Fall aus Ihrer Beratung nennen und beschreiben, wie Sie vorgegangen sind?

Ernst Mennesclou: Zum Beispiel kam kürzlich eine ältere Unternehmerin mit ihrem Schwiegersohn zu mir. Der Schwiegersohn hatte den Betrieb übernommen. Er hatte bereits länger in Teilzeit den Betrieb geführt, während die ältere Unternehmerin praktisch schon halb im Ruhestand war. Schließlich wollte er sich jetzt „richtig“ selbstständig machen und die Dinge regeln.

 

Das hört sich doch perfekt an. Eigentümerin und Nachfolger kennen sich und die Firma gut. Das dürfte doch kein Problem sein.

Mennesclou: Auf den ersten Blick ist alles klar und einfach. Aber eben nur auf den ersten Blick. Es hat sich schnell gezeigt, dass es vielfältige Themen und Probleme gab, die wir dringend angehen mussten.

 

Zum Beispiel?

Mennesclou: Es wurde bei dem Betrieb nie richtig in die Zahlen geschaut. Der Betrieb war an einen größeren Betrieb angegliedert, der ebenfalls zur Familie gehörte. Die Einnahmen aus der „Mutterfirma“ reichten aus, wodurch der kleinere Betrieb nicht konsequent genug geführt und ausgewertet wurde. Als wir die BWA – die betriebswirtschaftliche Auswertung – genauer analysiert haben, kam heraus: Der Betrieb, den der Schwiegersohn übernommen hatte, machte jeden Monat Minus.

 

Ok, das hört sich nicht gut an. Und woran lag es?

Mennesclou: Der Knackpunkt waren die Personalkosten. Hier lag der größte Kostenblock. Es wurde nicht festgehalten, wie viel Zeit die Mitarbeiter  für die jeweiligen Arbeiten benötigten. Somit liegt keine Auslastungsplanung vor, es konnte keine richtige Kalkulation für Einzel- und Gesamtaufträge erstellt werden. Ob die Preise richtig kalkuliert waren, kann nicht kontrolliert werden. Und somit ergab sich ein monatliches Minus. Das war niemandem vorher klar.

 

Wie sind Sie im Rahmen der Nachfolgeberatung weiter vorgegangen?

Mennesclou: Die Mitarbeiter müssen in Zukunft exakt festhalten, wie lang sie für welche Arbeiten brauchen. So können wir erst einmal den Arbeitsaufwand genau erfassen. Jede Stunde, die vielleicht verbummelt wird, kostet schließlich Geld. Auf dieser  Basis können dann die Stundensätze genau berechnet werden. Evtl. müssen bestehende Verträge sogar preislich angepasst werde, neue Aufträge dann korrekt kalkuliert, abgeschlossen werden.   

Auch in der Mitarbeiterführung muss anders gearbeitet werden. Dafür muss der Schwiegersohn seinen Führungsstil verändern. Er steht jetzt in der Verantwortung und muss konsequenter werden. Das ist auch für ihn eine große Herausforderung. Bei wichtigen Mitarbeitergesprächen habe ich ihn begleitet und unterstützt. Die Mitarbeiter müssen realisieren, dass wir den Betrieb wieder in die schwarzen Zahlen führen müssen. Es wurden Spielregeln eingeführt, nach denen sich alle richten müssen und eine effektive und erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleisten.  

Ja, ich will mit einem Berater unverbindlich sprechen

Kann das der neue Geschäftsführer nicht alleine?

Mennesclou: Theoretisch ja. Aber: Der Prophet im eigenen Lande zählt nichts. So ist es auch oft in Unternehmen. Wenn die Chefin oder der Chef etwas sagt, hören die Mitarbeiter nur halb zu. Wenn von außen jemand kommt und die Situation schildert, sind auf einmal alle wach. Durch die Beratung können Veränderungsprozesse besser angeschoben und entschieden werden.

 

Ist Ihre Arbeit damit erledigt?

Mennesclou: Nein, die betriebswirtschaftlichen Details sind nur ein Aspekt meiner Arbeit. Es geht um ein Gesamtkonzept für die Betreibsübernahme: Wie will sich der Betrieb in Zukunft auf dem Markt positionieren? Für eine professionelle Existenzgründung braucht die Gründerin einen nach strategischen Gesichtspunkten erstellten Businessplan: Was ist das Besondere an dem Betrieb? Was ist sein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Betrieben? Dieses Merkmal muss gefunden werden und dann per Marketing verbreitet werden. Nur so setzt man sich gegenüber der Konkurrenz durch.

Wenn man nicht an seinem Alleinstellungsmerkmal arbeitet, kann man nur über Billigpreis neue Kunden gewinnen. Aber diese Strategie endet häufig im Ruin.

 

Und was ist das Alleinstellungsmerkmal in diesem Betrieb?

Mennesclou: Zum einen die sehr gute Aus- und Weiterbildung der Inhaber und Mitarbeiter. Die lange berufliche Spezialisierung in dieser Branche, verbunden mit der vorhandenen technischen Betriebsausstattung.  Sowie ein auf die Kunden zugeschnittenes Leistungsprofil, das auf jeden einzelnen Kunden abgestimmt wurde.

Dies alles muss aber noch über eine eigene Webseite, neuen  Flyern und passendes  Marketing geplant und erstellt werden.  

 

Welche Fördermittel gibt es für eine solche Beratung?

Mennesclou: Es gibt in diesem Fall zwei Fördertöpfe. Zunächst habe ich die bisherige  Besitzerin beraten. Hierzu gibt es einen Fördertopf des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), speziell für Betriebsübernahmen. Über den Fördertopf können 50 Prozent der Beratungskosten übernommen werden.

Nachdem sich der Schwiegersohn selbstständig gemacht hat, haben wir das „Gründercoaching Deutschland“ beantragt. Auch hier wird ein bestimmter Prozentsatz übernommen, der sich von Bundesland zu Bundesland unterscheidet.

Die meisten Unternehmer und Nachfolger kennen die Fördermöglichkeiten nicht. Sie verschenken bares Geld. Auch das gehört zu meiner Beratung dazu: Zeigen, welche Fördertöpfe es gibt.

Vielen Dank für das Gespräch!


Hintergrund: Viele Unternehmer holen sich zu spät Hilfe

Über die Hälfte aller Senior-Unternehmer holen sich erst im Jahr der Übergabe professionelle Hilfe. Das ergeben verschiedene Studien, die in Deutschland regelmäßig durchgeführt werden, unter anderem von der KfW. Empfehlungen gehen von einer Vorbereitungszeit von bis zu fünf Jahren aus! Nehmen Sie rechtzeitig Kontakt zu einem Nachfolge-Experten in Ihrer Nähe auf.

 

Ja, ich will die Betriebsübergabe angehen


Checkliste zur Firmenübernahme

Checkliste

1. Lassen Sie eine professionelle Firmenbewertung erstellen. Sie brauchen diese Bewertung, um den Wert der Firma - und damit den nötigen Kredit - zu bestimmen. Ihre Bank willigt einen Kredit nur ein, wenn der Firmenwert solide bestimmt worden ist. Hier helfen Unternehmensberater. Auch bei familieninternen Firmenübernahmen sollte der Wert bestimmt werden, damit klar ist, wie andere Familienmitglieder ausgezahlt werden können. 

2. Erstellen Sie einen soliden Plan für die Firmenübernahme. Eine solche Übernahme dauert in der Regel mindestens ein Jahr, häufig mehrere Jahre. Die Mitarbeiter und Kunden der Firma müssen den Nachfolger kennenlernen und Vertrauen aufbauen. So ist gewährleistet, dass die Firma auch nach der Übernahme bestehen bleibt. 

3. Verhandeln Sie mit der Bank. Als Nachfolger für eine Firmenübernahme müssen Sie entsprechende Kompetenzen und Kapital mitbringen. Ohne Geld funktioniert eine Firmenübernahme in der Regel nicht. Hier macht es Sinn, mit einem Unternehmensberater gemeinsam eine Strategie für das Bankgespräch zu entwickeln. Für die Bank benötigen Sie auch einen fundierten, ausgearbeiteten Businessplan. 

4. Klären Sie alle rechtlichen Themen. Als neuer Firmeninhaber haften Sie für die Firma. Sichern Sie die Firmenübernahme vertraglich ab. Auch der Gesellschaftsvertrag (Firmenübernahme einer GmbH) muss entsprechend geändert werden. 


Betriebsübernahme: Förderungen

Dafür gibt es Förderungen

Wer einen Betrieb übernimmt, kann auch entsprechende Fördermittel beantragen. Fördermittel werden zum Beispiel vergeben für die Erweiterung des Betriebes oder wenn man neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen will. Viele Betriebe stehen vor dem Aus, wenn sie nicht übernommen werden. Auch hierfür gibt es Förderungen, damit der Betrieb erhalten bleibt. 

Verschiedene Fördertöpfe

Die Fördermitteltöpfe unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Hier kann Ihnen ein Unternehmensberater weiterhelfen. Die Berater kennen in der Regel die Fördermittellandschaft in Ihren Regionen. Die Töpfe unterscheiden sich häufig danach, ob Sie ein Gründer sind oder bereits seit einiger Zeit den Betrieb übernommen haben. 

Finanzielle Zuschüsse

Die meisten Förderungen sehen so aus: Der Betriebsnachfolger nimmt einen Kredit auf – und zahlt dafür weniger Zinsen. Einzelne Förderungen bei Betriebsübernahmen sind aber anders aufgebaut. Hier wird bares Geld überwiesen bzw. es gibt einen finanziellen Zuschuss. Allerdings ist die Beantragung meistens sehr bürokratisch. Auch deswegen macht eine Unternehmensberatung viel Sinn. 


Fragen rund um die Betriebsübernahme

Wo liegen die Vorteile bei einer Betriebsübernahme?

Eine Betriebsübernahme bringt viele Vorteile mit sich. Die Firma ist bereits am Markt bekannt. In der Regel gibt es einen festen Kundenstamm. Auch die Produkte und Leistungen sind bereits getestet. Als Jungunternehmer übernehmen Sie damit einen laufenden Betrieb und generieren ab dem ersten Tag Umsatz und Gewinn.

Wie funktioniert bei einer Betriebsübernahme die Wertermittlung?

Die Wertermittlung ist der entscheidende Punkt bei einer Betriebsübergabe. Hier hilft ein professioneller und erfahrener Unternehmensberater. Kriterien zur Wertermittlung sind unter anderem die Marktposition, die Produkte, der Kundenstamm, die Betriebsmittel, aber auch die Dokumentation interner Prozesse. Denn das Fachwissen des Firmeninhabers muss an den Nachfolger übergehen. Als Nachfolger sollten Sie auf jeden Fall eine professionelle Wertermittlung durchführen lassen. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht zu viel zahlen.

Ist die Rechtsform bei der Betriebsübergabe wichtig?

Viele Unternehmen sind Inhabergeführt, also Einzelunternehmen. Als Inhaber haben Sie jedoch ein hohes Haftungsrisiko. Weitere Unternehmensformen sind die GbR oder die GmbH. Manche Unternehmen werden auch vor der Betriebsübernahme umgewandelt, zum Beispiel in eine Kommanditgesellschaft, wenn Kinder langfristig am Betrieb beteiligt werden sollen.

Was kostet eine Betriebsübernahme?

Die Kosten einer Betriebsübernahme hängen von dem jeweiligen Wert des Betriebes ab. Wenn Sie eine Wertermittlung durchgeführt haben ist dies die Basis für eine Kreditanfrage bei der Bank. Die Zahlungsmodalitäten zwischen Inhaber und Übernehmer können individuell ausgehandelt werden – etwa in Form einer Ratenzahlung.

Gibt es eine Checkliste zur Betriebsübernahme?

Viele Unternehmensberater arbeiten mit Checklisten zur Betriebsübernahme. Auch die örtlichen Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern verfügen über entsprechende Checklisten.

Welche Risiken sind vorhanden?

Eine Betriebsübernahme kann auch Nachteile haben. Viele Betriebe sind stark geprägt durch den Inhaber. Die Frage ist also, ob Sie die Firma auch wirklich übernehmen können – oder ob die Kunden und Mitarbeiter schlagartig die Firma verlassen. Außerdem ist die Frage, ob die Firma im Markt einen guten Stand hat, ob regelmäßig investiert wurde. All diese Aspekte fließen in die Firmenbewertung ein.

Brauche ich für eine Betriebsübernahme einen Kaufvertrag?

Beim Betriebsübergang – auch bei einer Schenkung – sollten Sie auf jeden Fall einen Kaufvertrag aufsetzen. Hier werden unter anderem die Gegenstände aufgelistet, die in Ihr Eigentum übergehen. Ohne Kaufvertrag gehen Sie ein extremes Risiko ein – auch im Bezug auf mögliche Erben des Vorbesitzers.  

Betriebsübernahme ohne Eigenkapital möglich?

Bei einer Betriebsübernahme erwarten Banken ein entsprechendes Eigenkapital im Rahmen der Finanzierung. Denn die Banken wollen das Risiko möglichst gering halten. Besprechen Sie mit einem Unternehmensberater Ihre individuelle Situation, falls Sie kein Eigenkapital vorweisen können.

Wie funktioniert eine Betriebsübergabe?

Bei einer Betriebsübernahme gibt es sehr viele Aspekte zu beachten. Generell gilt: Je mehr Zeit Sie haben, desto höher ist die Chance, dass die Betriebsübernahme gelingt. Im Idealfall arbeiten der vorherige Inhaber und der Übernehmer mehrere Monate oder auch Jahre zusammen. So gewöhnen sich Kunden und Mitarbeiter an den neuen Ansprechpartner.

Gibt es für den Betriebsübergang Zuschüsse?

Wer einen Betrieb übernimmt, gilt offiziell als Existenzgründer. Dem entsprechend können Sie auf Fördermittel und Zuschüsse für Gründer zugreifen. Hierzu zählen unter anderem zinsvergünstigte Darlehen und Zuschüsse für Unternehmensberatungen. Ein erfahrener und professioneller Unternehmensberater begleitet Sie bei der Betriebsübernahme.