Existenzgründung in Bielefeld: 3 Tipps & Adressen

Sie möchten sich in Bielefeld selbstständig machen? Erfahren Sie hier, worauf Sie als Gründer generell achten sollten – und wer Ihnen in Bielefeld und Umgebung weiterhelfen kann. Drei grundsätzliche Tipps: 

  • Tipp 1: Arbeiten Sie an Ihrem Businessplan
    Viele Existenzgründer „springen“ in die Selbstständigkeit, ohne vorher wirklich an ihrem Konzept gearbeitet zu haben. Das heißt: Sie brauchen eine klare Geschäftsidee; Sie haben eine klare Kalkulation; Sie haben einen Plan, wie Sie Kunden gewinnen wollen. 
  • Tipp 2: Rechnen Sie genau durch
    Viele Gründer unterschätzen, wie viel der Sprung in die Selbstständigkeit kostet. Sie benötigen genug Geld, um mindestens ein Jahr über die Runden zu kommen. Im Idealfall helfen private Rücklagen. Alternativ müssen Sie sich mit einem Gründerkredit beschäftigen. 
  • Tipp 3: Suchen Sie sich Beratung
    Es gibt kostenlose Gründerseminare, sehr viele Bücher über Existenzgründung und auch individuelle Beratungsangebote. Außerdem gibt es Gründercoachings. Bei solch einem Coaching hilft Ihnen ein erfahrener Gründerberater persönlich.

Nehmen Sie hier Kontakt zu einem Gründerberater aus Ihrer Region auf. In einem ersten Gespräch können Sie klären, wie der Berater oder die Beraterin Ihnen weiterhelfen kann. Häufig macht es Sinn, sich einmal unverbindlich zu treffen.

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Wenn Gründer Fragen haben: Wie läuft das Beratungsgespräch ab?

Wie läuft ein Erstgespräch mit einem Unternehmensberater ab? Diese Frage stellt sich jeder, der über unsere Beraterseite Kontakt zu einem Gründungsberater aufnimmt. Zum Beispiel zu Jadranka Lux. Die Unternehmensberaterin aus Sundern gehört zu unseren Kooperationspartnern und sitzt auf der anderen Seite des Telefons. Zeit für ein Gespräch mit ihr.

 

Welche Probleme haben Existenzgründerinnen und Existenzgründer, mit denen Sie sprechen?

Jadranka Lux: Viele Gründer sind einfach unsicher. Sie wissen nicht, wie sie am besten vorgehen sollten. Ich hatte zum Beispiel kürzlich eine Person, die schon Geld mit ihrer Geschäftsidee verdient hat, das Gewerbe aber noch nicht angemeldet hatte. Andere beziehen noch Arbeitslosengeld und fürchten, dass sie die Mittel gestrichen bekommen. Es gibt auch Gründer, die für ihre Geschäftsidee vor Leidenschaft brennen, aber vor lauter Begeisterung Schwachpunkte übersehen. Und dann gibt es natürlich viele, die Startkapital brauchen, aber bei ihrer Hausbank abblitzen.

Was ist Ihr Ziel im ersten Telefongespräch?

Jadranka Lux: Ich möchte den Gründern eine klare Perspektive aufzeigen. Welche Probleme müssen gelöst werden, damit man gut in die Selbstständigkeit startet? Meistens erarbeiten wir eine grobe To-Do-Liste. Ich gebe auch häufig Tipps, wie man seine Gründung so vorbereitet, dass man noch möglichst viele Fördermittel bekommt. Gerade in der Anfangsphase geht es um jeden Euro. Da sollte man nicht leichtfertig Geld zum Fenster rauswerfen.

Und wie geht es dann weiter?

Jadranka Lux: Viele Gründer informieren sich dann erst einmal umfassend und erarbeiten Stück für Stück ihren Businessplan. Früher oder später melden sie sich dann wieder. So entsteht aus dem ersten unverbindlichen Kontakt eine längere Zusammenarbeit, die sich durch das ganze erste Geschäftsjahr ziehen kann.

„Der Businessplan, den man vor der Gründung erstellt, ist ja oft ein Märchen.“

Aber wofür muss ich denn als Existenzgründer so lange beraten werden?

Jadranka Lux: Der Businessplan, den man vor der Gründung erstellt, ist ja oft ein Märchen. Man weiß in der Regel noch nicht, wie die Existenzgründung verlaufen wird. Im ersten Jahr geht es dann darum, den Businessplan dauerhaft anzupassen. Dafür ist letztlich auch das Gründercoaching gedacht, für das es auch öffentliche Fördermittel gibt.

Was meinen Sie mit „Businessplan anpassen“?

Jadranka Lux: Es geht um Marketing – und damit meine ich nicht Werbeflyer, sondern Produktpolitik. Welche Produkte oder Dienstleistungen biete ich an und welche Zielgruppe passt dazu? Diese Erfahrungen macht man häufig erst in der Praxis. Der Erfolg der Existenzgründung hängt wesentlich davon ab, ob ich es schaffe, im ersten Jahr meine Produkte und Dienstleistungen an den Markt anzupassen.

„Die Kunden waren begeistert. Das Problem war nur, dass der Gründer am Ende des Tages nichts in der Kasse hatte.“

Produkte, Zielgruppe – das ist alles sehr abstrakt. Können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen?

Jadranka Lux: Ich nennen Ihnen ein plakatives Beispiel aus der Gastronomie. Ich habe einmal einen Gründer beraten, der in seinem Schnellrestaurant hervorragende Frikadellen angeboten hat. Die Frikadellen waren satte 250 Gramm schwer und mit viel Mühe zubereitet. Die Kunden waren begeistert und voll des Lobes. Das Problem war nur, dass der Gründer am Ende des Tages nichts in der Kasse hatte! Das Fleisch, die Zubereitung – all das hat einfach zu viel gekostet. Und die Kunden haben nur noch Frikadellen gegessen und keine Pommes Frites mehr – obwohl die Gewinnmarge dort bei 80 Prozent liegt.

Wie haben Sie das „Frikadellen-Problem“ gelöst?

Jadranka Lux: Der Gründer war durch das Lob seiner Kunden geblendet. Es ging zunächst darum, dass er seine eigenen Vorstellungen hinterfragt. Letztlich muss jeder ein Produkt am Markt platzieren, das sich finanziell trägt. Wir haben unter anderem eine neue Preispolitik erarbeitet: Wir haben die Frikadellen und den Preis zunächst verkleinert und später den Preis wieder leicht erhöht. Außerdem haben wir Kombi-Angebote entwickelt, die eine gute Gewinnmarge garantieren. Die Kunden waren genauso glücklich wie vorher. Nur jetzt hatte der Gründer auch Geld in der Kasse.

Sie haben vorhin über Existenzgründer gesprochen, die kein Startkapital haben. Wie helfen Sie diesen Gründern?

Jadranka Lux: Viele stehen völlig alleine mit ihrer Existenzgründung und kommen als Bittsteller zu ihrer Bank. Ich hatte kürzlich einen Fall, indem sogar eine ausgebildete Bankkauffrau bei ihrer Hausbank abgeblitzt ist! Sie wurde im Gespräch völlig in die Ecke gedrängt. Wenn ein Berater im Hintergrund aktiv ist, kann man sich auf solche Gespräche besser vorbereiten. Außerdem gibt es ja noch andere Banken auf dieser Welt als nur die eigene Hausbank.

Vielen Dank für das Interview!

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Existenzgründerseminar in Bielefeld

Ein Existenzgründerseminar ist oft der zweite Schritt. Hier sitzen Sie mit anderen Gründern zusammen und bekommen kompakt dargestellt, woran Sie arbeiten müssen. Im Mittelpunkt steht oft der Businessplan. Gründerseminare sind sehr unterschiedlich: Manche dauern zwei Tage andere nur einen Tag. Wenn Sie an einem Existenzgründerseminar teilnehmen wollen, achten Sie darauf, dass die Gruppe nicht zu groß ist. Bereiten Sie sich aktiv darauf vor – zum Beispiel in Form unseres Businessplan-Webinars.

Existenzgründerseminare

Webinar Existenzgründung
Kompaktes Businessplan - Seminar.
Kostenlos, bequem und informativ.
Ort: Webinarraum
Datum: Siehe Webseite
/weiterbildung/seminare.html

Öffentliche Stellen

Ein erster guter Anlaufpunkt ist das StarterCenter Ostwestfalen. Hier werden viele Informations- und Beratungsangebote gebündelt. Viele öffentliche Institutionen wie die Industrie- und Handwerkskammer, Regionalpartner und die Wirtschaftsförderung sind hier vertreten. Im StarterCenter in Bielefeld gibt es eine kostenlose Erstberatung. Außerdem werden regelmäßig Informationsveranstaltungen angeboten, auf denen Sie sich allgemein informieren können.

Zuständige IHK für Bielefeld
Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld
Elsa-Brändström-Straße 1-3
33602 Bielefeld
Tel: 05 21/5 54-0
Homepage: www.bielefeld.ihk.de

Gründercoaching in Bielefeld

Ein Gründercoaching oder eine Gründerbegleitung ist deutlich intensiver als ein Seminar oder ein erstes Gespräch. Hier setzt sich ein Gründerberater mit Ihnen persönlich zusammen. Er oder sie unterstützt den Gründer oder die Gründerin beim Businessplan, bei Bankgesprächen oder bei der Fördermittelsuche. Solche Gründercoachings kosten allerdings in der Regel eine vierstellige Summe. Es gibt jedoch auch Fördermittel für die Beratung.