Das Geschäftskonto für Unternehmer und Existenzgründer: So haben Sie immer den finanziellen Überblick

Als Gründer und Unternehmer brauchen Sie ein Geschäftskonto. Darüber laufen alle geschäftlichen Dinge. Es ist die Basis für eine professionelle Selbstständigkeit.

Dadurch trennen Sie zwischen privaten und beruflichen Einnahmen und Ausgaben. Sie behalten den finanziellen Überblick. Sie geben zum Beispiel kein Geld für Klamotten aus - und müssen später noch Gewerbesteuer zahlen.


Drei Gründe für ein Firmenkonto

Viele Unternehmer trennen nicht zwischen ihren privaten und geschäftlichen Ausgaben. Der Grund: Man möchte erst einmal die Kontogebühren für das Geschäftskonto sparen und verschiebt das Thema auf später. Doch das ist leider zu kurzfristig gedacht! Denn man kann sehr schnell den Überblick verlieren.

Ein praktisches Beispiel:

  • Zu Hause geht Ihr Fernseher kaputt (700,- Euro),
  • und das direkt nach dem Urlaub (1.000,- Euro).
  • Dann kommt die Steuernachzahlung (3.000,- Euro),
  • und die Telefonanlage streikt (400,- Euro)

Private Ausgaben sind oft nicht kalkulierbar. Auf Ihrem "Konto für alles" stehen aber Privatausgaben neben betrieblichen Ausgaben. Auf einmal stehen Sie vor einem Berg von Kosten! Es entsteht ein Durcheinander, das Ihnen viel Energie raubt.

Aus drei Gründen sollte von Anfang an ein richtiges Gewerbekonto eröffnet werden:

Überblick gewinnen

Mit einem Geschäftskonto haben Sie jederzeit einen klaren Blick auf Ihre betrieblichen und privaten Einnahmen und Ausgaben. So können Sie besser abschätzen, was Sie sich leisten können - sowohl privat (wie einen neuen Fernseher) als auch geschäftlich (zum Beispiel ein neuer Computer). Auch wenn Kunden Ihre Rechnung nicht bezahlen, bemerken Sie dies schneller.

Rücklagen bilden

Unser Tipp: Überweisen Sie sich jeden Monat von Ihrem Geschäftskonto ein festes "Gehalt" auf Ihr Privatkonto. Das Gehalt muss natürlich Ihre privaten Ausgaben decken. So geben Sie nicht automatisch Geld aus, wenn Ihr Geschäft einmal mehrere Monate gut läuft. Sie bilden automatisch Rücklagen. Diese Rücklagen können Sie Ende des Jahres als Gewinn aus Ihrem Betrieb entnehmen.

Schnell reagieren

Wenn Sie klar zwischen betrieblichen und privaten Geld trennen, freut das Ihren Steuerberater und mitunter auch das Finanzamt. Hat Ihr Steuerberater eine Frage, müssen Sie nicht zwischen unzähligen kleinen privaten Buchungen suchen und vergleichen. Ihre Belege sind immer klar einem Kontovorgang zuzuordnen. Das erspart Ihnen viel Ärger.


Kurz vorgestellt: Geschäftskonten im Vergleich

Unser Tipp: Achten Sie bei der Auswahl des Geschäftskontos auf die Grundgebühr. Sie sehen in der Übersicht: Nur sehr wenige Banken bieten ein kostenloses Firmenkonto an. Trotzdem unterscheiden sich die Kosten stark.

Ein weiterer wichtiger Posten sind die Kosten pro Buchung. Eine beleglose Buchung ist zum Beispiel eine Online-Überweisung. Eine Buchung mit Beleg ist eine Buchung, die Sie am Schalter einer Filialbank einreichen. Bei einer beleghaften Buchung entsteht für die Bank mehr Aufwand, dadurch sind die Kosten höher.

Generell gilt für den Vergleich:

  • Wer sehr viele Buchungen hat, für den macht ein Geschäftsgirokonto Sinn, bei dem die Buchungen kostenlos bzw. günstig sind. Man zahlt dann zwar einen höheren Monatsbeitrag, muss dafür aber nicht für jede einzelne Buchung zusätzlich zahlen.   
  • Wer wenige Buchungen hat, für den ist ein Firmenkonto mit einer niedrigen Monatsgebühr sinnvoll. Man zahlt dann zwar für die einzelnen Buchungen. Aber wer wenig "Durchlauf" auf seinem Konto hat, kann das sicher verschmerzen.

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Darüber hinaus kommt oft die Frage auf, ob man auch ein privates, im besten Fall kostenloses Girokonto für den geschäftlichen Gebrauch benutzen kann. Rein rechtlich kommt es im Einzelfall auf die Geschäftsbedingungen der Bank an, in der Regel ist es jedoch nicht gestattet. Vor allem bei einer GmbH ist ein Gewerbekonto eigentlich Pflicht. Praktisch ist eine geschäftliche Verwendung solange möglich, bis die Bank sich beschwert. Dies ist meist dann der Fall, wenn ein Mitarbeiter aufgrund vieler Buchungsvorgänge Ihr Konto überprüft. Ärgerlich wird es dann, wenn man keine Möglichkeit hat, das bestehende private Konto in ein geschäftliches Firmenkonto umzuwandeln und die Bank wechseln muss. Dann stellt sich häufig im Nachhinein die Frage, ob sich die eingesparten Kosten hinsichtlich verlorener Zeit und Nerven durch den Umzug wirklich lohnen.


Geschäftskonto online beantragen: Zwei Möglichkeiten

Generell kann man sagen: Die Eröffnung eines Geschäftskontos ist mittlerweile viel einfacher geworden. Die meisten Schritte für eine Kontoeröffnung können Sie direkt am PC oder mit dem Smartphone erledigen. Der einzige Knackpunkt: Sie müssen sich identifizieren. Damit die Bank sicher sein kann, dass es wirklich Sie persönlich sind. Für die Identifizierung gibt es im Wesentlichen zwei Wege. 

 

Möglichkeit 1 für eine Online-Eröffnung: Das „Online-Identifikationsprogramm“

Viele Banken bieten mittlerweile ein Online-Identifikationsprogramm an. Bei manchen Banken heißt dies anders. Es läuft aber auf das Gleiche hinaus. Die Identifikation läuft in der Regel über eine Video-Übertragung. Sie brauchen also eine Kamera – entweder an ihrem PC oder über ihr Smartphone. Auf der anderen Seite des Bildschirms sitzt ein Mitarbeiter. Der Mitarbeiter macht dann Fotos von Ihnen und von Ihrem Ausweis. Für solche Fotos werden Sie ausdrücklich vorab um Genehmigung gefragt. Diese Online-Identifikation dauert meistens nur einige Minuten. Es ist also sehr komfortabel. Außerdem können Sie die Eröffnung sofort bis zum Ende führen.  

 

Möglichkeit 2 für die Online-Eröffnung: Das „Post-Ident“-Verfahren

Beim Post-Identverfahren erhalten Sie einen Abschnitt, den Sie ausdrucken müssen. Mit diesem Abschnitt gehen Sie zur nächsten Post oder Post-Filiale. Dort zeigen Sie Ihren Ausweis und schließen dadurch die Identifikation ab. Bei diesem Verfahren können Sie also noch nicht komplett die Kontoeröffnung online abschließen, sondern müssen noch einmal vor Ort zu einer Post. Dafür werden keine Fotos von Ihrem Ausweis über das Internet verschickt wie bei der Online-Identifizierung.


Geschäftskonto wechseln: Auf diese 5 Dinge sollten Sie achten

Eine Reihe von Banken hat die Gebühren für ihr Geschäftskonto erhöht. Ein Beispiel: Das Geschäftskonto der Deutschen Bank war früher ab 5.000 Euro kostenlos. Diese Regelung wurde abgeschafft.

Kein Wunder, dass viele Menschen überlegen, ihren Anbieter für zu wechseln. Damit lässt sich viel Geld sparen. Nehmen Sie an, Sie zahlen 100 bis 150 Euro weniger pro Jahr an Kontoführungsgebühren. Auf zehn Jahre hochgerechnet kommt da ein guter Urlaub zusammen, den Sie stattdessen nehmen können.

  1. Vor dem Kontowechsel vergleichen: Viele Banken bieten Geldgeschenke an, wenn man zu Ihnen wechselt. Das bringt aber wenig, weil man dafür meistens doch wieder mehr dauerhafte Gebühren zahlt. Richtig Geld sparen Sie im Grunde nur, wenn Sie sorgfältig vergleichen, wie viele dauerhafte Kosten Sie durch einen Bankwechsel sparen. Vergleichen Sie also die Konditionen genau – anstatt spontan zu einem anderen Anbieter zu wechseln.
  2. Kontowechsel-Service: Manche Banken bieten einen speziellen Service für Kontowechsler an. Alle Banken sind dazu verpflichtet, Ihnen beim Wechsel Ihres Kontos zu helfen. Trotzdem entsteht hier natürlich ein Aufwand, weil Sie alle Daueraufträge und Lastschriften ändern müssen.
  3. Geschäftspapiere zum Kontowechsel ändern: Wenn Sie in Zukunft über eine andere Bank Ihre Einnahmen und Ausgaben abwickeln, müssen Sie Ihre Geschäftspapiere entsprechend ändern. Auch hier entsteht ein Aufwand. Wer mit Vorlagen arbeitet, kann dies schnell ändern. Wer sein Geschäftspapier von einem Grafiker hat layouten lassen, muss noch einmal in die Tasche greifen.
  4. Kontoauszüge von der alten Bank sichern: Wenn Sie Ihr altes Geschäftskonto still legen, sollten Sie vorher alle Kontoauszüge sichern. Achten Sie darauf, dass Sie keine Lücken in den Kontoauszügen haben. Sonst macht Ihnen Ihr Steuerberater – oder noch schlimmer das Finanzamt – spätestens am Ende des Jahres Ärger. Wenn Sie nach der Kontoschließung noch einmal zu Ihrer alten Bank gehen und alte Kontoauszüge haben möchten, wird dies meistens sehr teuer. Viele Banken rechnen dann pro Ausdruck mehrere Euro ab.
  5. Firmenkonten parallel laufen lassen: Planen Sie für Ihren Geschäftskontowechsel etwas Übergangszeit ein. So, dass Sie beide Firmenkonten einige Monate parallel laufen lassen. Manchmal vergisst man noch etwas – und dann ist es ärgerlich, wenn Sie Ihr altes Konto bereits aufgelöst haben.

Wieso sind manche Banken so günstig und andere nicht?

Wer sich die Tabelle oben anschaut, der sieht sofort: Manche Banken sind extrem günstig, andere verlangen happige Preise. Woher kommen die großen Unterschiede? Die günstigen Konten werden vor allem von Direktbanken wie die Fidor Bank angeboten, die keine eigenen Filialen, sondern nur einen Online-Auftritt haben. Wenn es zu einem Problem kommt, kann man also nur den Weg über die Hotline gehen – und nicht vor Ort in eine Filiale.

Hinzu kommt eine Reihe von Startups wie Holvi und N26. Also junge Gründer, die den Bankbereich aufmischen wollen. Sie gehen vor allem den Weg, einfache und gut anwendbare Apps anzubieten und so Kunden zu gewinnen. Da die Startups bei Null anfangen, versuchen sie mit sehr günstigen Konditionen oder gar kostenlosen Geschäftskonten neue Kunden zu gewinnen. Man spart also definitiv Geld, wenn man dorthin geht. Allerdings muss man auch sagen, dass Startups häufig aufgekauft werden oder auch schlicht scheitern. Die deutschen Startups haben in der Regel eine deutsche Banklizenz, die an hohe Auflagen und eine Absicherung durch die Einlagensicherung geknüpft ist.

Als dritte Kategorie findet man klassische Banken wie die Deutsche Bank oder die Postbank. Also zum Beispiel die Postbank oder die Deutsche Bank. Das sind die Banken, die es seit vielen Jahrzehnten (oder noch länger) gibt. Sie werben damit, dass sie Filialen vor Ort haben. Man kann einfach und bequem Geld abheben. Außerdem wird man in den Filialen beraten, etwa wenn man sein Geld anlegen will. Wem also ein persönliches Gespräch und Service vor Ort wichtig ist, sollte eher dort ein Konto eröffnen.


Die häufigsten Fragen rund um das Geschäftskonto

Welche Abbuchungen laufen über das Firmenkonto?

Zu den Abbuchungen gehören alle einmaligen und laufenden Kosten Ihres Betriebes. Wenn Sie also etwas für die Firma kaufen, bezahlen Sie dies hierüber. Ebenso die Steuer. Für Ihre privaten Ausgaben überweisen Sie sich jeden Monat ein Gehalt oder eine Privatentnahme. So zahlen Sie sich als Selbstständiger auch eine Art festes Gehalt aus. Wenn Sie einen Steuerberater haben, geben Sie ihm die Kontoauszüge. So kann der Steuerberater anhand der Kontoführung klar Ihre Einnahmen und Ausgaben erkennen und eine BWA erstellen.

Brauche ich ein Geschäftskonto mit Unterkonto?

Es macht viel Sinn, direkt ein Unterkonto mit zu beantragen. Oft ist dies auch Standard. Sie können das Unterkonto zum Beispiel nutzen, um dort Rücklagen für die Steuer zu bilden. Überweisen Sie jeden Monat die Umsatzsteuer und Rücklagen für die Einkommenssteuer auf das Unterkonto. Dieses Unterkonto rühren Sie nur an, wenn Sie an das Finanzamt Steuern überweisen. In diesem Fall überweisen Sie die Summe vom Unterkonto auf Ihr Hauptkonto und von dort zum Finanzamt, bzw. das Finanzamt holt es sich direkt per Lastschrift. 

Wie viele Business-Konten darf man haben?

Sie können selbstverständlich mehrere Geschäftskonten abschließen. Sie müssen jedoch Transparenz wahren und auch selbst den Überblick behalten. Ihr Steuerberater sollte alle Konten kennen. Es kann Sinn machen, mehrere Konten zu haben bzw. mit Unterkonten zu arbeiten. Etwa für steuerliche Rücklagen oder für Notfallreserven. Für Reserven oder auch Gewinnausschüttungen bei GbR und GmbH können Sie aber auch ein Tagesgeldkonto nutzen. So trennen Sie zwischen den verschiedenen Töpfen. Dadurch sind Sie sparsamer und vorsichtiger bei den Ausgaben.

Was brauche ich für die Beantragung eines Business Konto?

Für die Beantragung brauchen Sie in der Regel einen gültigen Personalausweis. Sie sollten auch klären, wer im Notfall Zugriff auf das Business Konto hat. Etwa, wenn Sie einen Unfall haben, aber wichtige Überweisungen getätigt werden müssen. Für eine solche Bankvollmacht oder Kontovollmacht müssen Sie in der Regel mit der zweiten Person bei der Bank vorsprechen und gemeinsam unterschreiben. Das ist aufwendig. Aber wenn Sie es einmal erledigt haben, können Sie es abhaken und sind für den Notfall abgesichert.

Welche Anbieter von Geschäftskonten gibt es?

Es gibt zahlreiche Anbieter auf dem Markt für Geschäftskonten. Ob Postbank, Commerzbank, Sparkasse, Deutsche Bank: Jede Bank hat Ihre eigenen Angebote. In unserer Vergleichstabelle oben sehen Sie die Angebote. Neben den Kosten für das Geschäftskonto spielt auch eine Rolle, ob Ihnen eine persönliche Beratung wichtig ist. Wenn Sie etwa eine Sparkasse oder eine Postbank direkt vor Ort haben und eine regelmäßige Beratung in Anspruch nehmen wollen, spielt dies bei der Entscheidung natürlich auch eine Rolle.

Business Konto ja oder nein?

Viele Jungunternehmer fragen sich, ob sie ein Geschäftskonto wirklich brauchen. Unser Rat: Legen Sie auf jeden Fall ein Geschäftskonto an. Nur so haben Sie Transparenz bei Ihren Einnahmen und Ausgaben. Ihre geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben sollten sich nicht mit ihren privaten Einnahmen und Ausgaben vermischen. Sonst verlieren Sie schnell den Überblick – und müssen dafür später bitter bezahlen. Zum Beispiel, wenn eine Steuernachzahlung kommt, Sie das Geld aber schon ausgegeben haben.

Zinsen vergleichen: Habe ich einen Dispo auf meinem Firmenkonto?

Zu jedem Geschäftskonto gehört in der Regel auch ein Dispo bzw. Kontokorrentkredit. Auch hier haben die Banken unterschiedliche Konditionen. Hier sehen Sie auch Unterschiede zu einem normalen Girokonto, bei dem die Dispo-Zinsen oft sehr hoch sind.

Kann ich ein Geschäftskonto online beantragen?

Das kommt auf den jeweiligen Anbieter an. Bei manchen Banken können Sie online das Geschäftskonto beantragen. Oft ist es aber so, dass man für die Beantragung einmal in die Bank gehen muss. Das Onlinekonto kann man danach normal nutzen, also am Rechner Überweisungen tätigen und Kontoauszüge ansehen.


Profi-Tipp: Das Zwei-Konten Modell mal anders

Unsere neue Version des Zwei-Konten Modells sieht - wie der Name schon sagt - die Einrichtung von zwei Geschäftskonten vor. Dabei ist ein Konto ausschließlich für die Einnahmen, das andere nur für Ausgaben zuständig. Für die Begleichung von Rechnungen und Investitionen bucht man regelmäßig einen Betrag vom Einnahmenkonto auf das Ausgabenkonto. Für das Ausgabenkonto besitzen Sie eine EC sowie eine Kreditkarte, für das Einnahmenkonto nicht. Auch wenn das auf dem ersten Blick nach mehr Kosten und größerem Verwaltungsaufwand aussieht, ergeben sich auf den zweiten Blick einige überzeugende Vorteile:

1. Übersichtlichkeit / Bequemlichkeit / Zeitersparnis

Die Firmenkonten selbst bilden schon zu Beginn Ihrer Existenzgründung zuverlässig die finanzielle Situation der Firma ab. Wer regelmäßig seine Einnahmen-Überschuss-Rechnung macht, weiss das zu schätzen. Alle Ausgaben/Abbuchungen chronologisch auf einen Blick zum Vergleich, alle Eingänge übersichtlich dargestellt - das spart Zeit und ist bequem. Darüber hinaus bekommt man monatlich die Kontoauszüge per Post. Diese kann man im Kassenordner jeweils vor die monatlichen Belege heften, schön getrennt nach Ein- und Ausgang. Damit macht man nicht nur dem Steuerberater eine Freude, sondern auch beizeiten dem Finanzbeamten bei der Steuerprüfung. Und es ist wichtig, dass gerade letzterer bei guter Laune bleibt!

2. Sicherheit

Mit der Kreditkarte ausländische Leistungen einkaufen? Die EC-Karte in der Brieftasche mitnehmen? Alles kein Problem mit dem Ausgabenkonto. Denn dort befindet sich immer nur soviel Geld, wie Sie aktuell für Ihre Ausgaben brauchen.  Auch der Kreditrahmen ist auf diesem Geschäftskonto so gering wie möglich zu halten. So bleiben Sie bei Kredtikartenbetrug, Verlust oder Diebstahl immer handlungsfähig - das Wichtigste, was eine Firma sein muss - gerade als Existenzgründer. Denn Ihr Geschäftskapital ist sicher auf Ihrem Einnahmenkonto.

3. Strategische Geldbeschaffung

Dies ist vielleicht der wichtigste Punkt von allen. Denn mit dem Zwei-Konten Modell kann man sich bei der Verhandlung über Kredite einen großen Vorteil verschaffen - und zwar, indem man die Bank für sein Einnahmenkonto strategisch wählt: Es sollte die Bank sein, mit der man in Zukunft über Investitionen und Kredite verhandeln möchte (in der Regel die Hausbank).

Denn der erste Schritt der Bank wird sein - nachdem Sie Ihren Kreditwunsch geäusstert haben - einen Blick auf Ihr Konto zu werfen. Auf dem  Einnahmenkonto wird die Bank lediglich den positiven Geldfluss Ihrer Firma finden, abgesehen von den wenigen größeren Abbuchungen auf das Ausgabenkonto. Sie hat also auf einen Blick Ihren gesamten geschäftlichen Erfolg vor Augen, ohne Zugang zu den Ausgaben zu haben, wo - Existenzgründer oder nicht - eventuell die ein oder andere missglückte Investition das Bild trübt. Das ist ein großer Vorteil. Denn generell ist es immer wichtig, gegenüber der Bank einen Informationsvorsprung zu haben und aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln. Und mit dem Zwei-Konten Modell schaffen Sie die Grundlage für eine selbstbewusste Verhandlungsführung!

Diese Vorteile gelten im Übrigen nicht nur für große Investitionskredite, sondern auch, wenn Sie sich wegen eines Dispos (im geschäftlichen Bereich "Kontokorrentkredit" genannt) an Ihre Bank wenden. Denn auch hier ist die Höhe des monatlichen Geldeinganges auf dem Firmenkonto und Ihre Kostenstruktur entscheidend.

Das Zwei-Konten Modell im Überblick:

Ausgabenkonto:

Einnahmenkonto

  • Firmenkonto bei Ihrer Hausbank
  • Keine EC- oder Kreditkarte
  • Onlinebanking
  • Möglichst großer Kreditrahmen für optimale Liquidität
  • Ihr Konto für alle Zahlungseingänge (für Ihre Rechnungen)

Firmenkonto: Die unterschiedlichen Rechtsformen

Konto für Selbstständige

Jeder Selbstständige fragt sich, wie er seinen geschäftlichen Zahlungsverkehr abwickelt. Unter Selbstständige fallen alle Gründungen und Unternehmensformen wie Freiberufler, Kleinunternehmer, Jungunternehmer und Inhaber von großen Firmen. Hier kommt es auf den Einzelfall an, ob und welches Geschäftskonto am meisten Sinn macht. Grundsätzlich macht es immer viel Sinn, zwischen privaten und geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben zu trennen.   

 

Business Konto für Freiberufler

Besonders in der Kreativbranche und der Gesundheitsbranche gibt es viele Freiberufler. Als Freiberufler können Sie theoretisch auch ein privates Girokonto nutzen. Achten Sie aber darauf, dass Sie zwischen privaten und betrieblichen Ausgaben trennen. Außerdem sollten Sie ein Konto nur für steuerliche Rücklagen haben. 

 

Geschäftskonto für eine GmbH

Für die Unternehmensform der GmbH brauchen Sie ein Geschäftskonto. Denn Sie müssen beim Notar vorzeigen, dass Sie das Stammkapital für eine GmbH haben. Ein solches Konto lässt sich auch auf den Namen einer Firma beantragen, während normale Girokonten nur auf natürliche Personen eröffnet werden können.   

 

Konto für eine GbR

Eine GbR wird oft von mehreren Personen gegründet. Deswegen macht es auch hier viel Sinn, direkt eine Bankverbindung für die GbR anzulegen. Darauf haben dann alle Teilhaber der GbR Zugriff. Regeln Sie außerdem im GbR-Vertrag, wie hoch die Entnahmen sein dürfen, die jeder Teilhaber alleine tätigen darf. So verhindern Sie, dass zum Beispiel ein Teilhaber einfach Geld für größere Ausgaben entnimmt, ohne sich vorher abzusprechen. 

 

Geschäftskonto für eine UG

Eine UG kommt in der Regel in Betracht, wenn zu Beginn noch nicht genug Stammkapital für eine GmbH vorliegt. Aber auch für eine UG wird entsprechendes Stammkapital benötigt, das auf ein Geschäftskonto überwiesen wird.

 

Gewerbekonto

Die meisten Selbstständigen haben einen Gewerbebetrieb, zum Beispiel in der Gastronomie, im Handwerk oder im Handel. Wer ein Gewerbe ausübt, sollte sich entsprechend ein Gewerbekonto anlegen. Hier sind Geschäftskonten entsprechend geeignet.

 

Gewerbekonto für Kleinunternehmer

Auch wenn Sie Kleinunternehmer sind und bisher noch ein Nebengewerbe haben, sollten Sie sich ein professionelles Konto anlegen. Denn auch für Ihr Kleinunternehmen müssen Sie eine Steuerklärung abgeben. Und dann sind Sie froh, wenn alle geschäftlichen Aktivitäten auf einem eigenen Konto zusammengefasst sind.

 

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