Laut Verbandschätzungen gibt es über 2.400 Bioläden in Deutschland. Auch die Discounter bieten mittlerweile Bioprodukte an. Für Existenzgründer, die einen Bioladen eröffnen wollen, gibt es trotzdem viele Chancen. Denn die Kunden sind kaufkräftig und loyal. Sie sind aber auch anspruchsvoll.

Von der Gründerpersönlichkeit über Marktanalyse bis zur Finanzierung: Alle Details werden in einem Businessplan festgehalten. Der Businessplan ist mehr als nur ein bürokratischer Akt! Er ist Ihr persönlicher Leitfaden, in dem Sie ihre gesammelten Fakten, Strategien und Pläne zusammenfügen. Der Businessplan ist auch die Basis für Fördermittel wie den Gründerzuschuss und für Startkapital.

Vorschriften beachten

Darüber hinaus muss ein Businessplan für einen Bioladen auch berücksichtigen, dass mit Lebensmitteln gehandelt werden soll. Dafür gibt es in Deutschland eine Fülle gesetzlicher Vorschriften, mit denen man sich als Betreiber auseinandergesetzt haben muss, will man nicht unliebsame Überraschungen mit den Behörden erleben. Viele Bioläden erwirtschaften inzwischen ein Gutteil ihres Gewinns durch den Verkauf von Snacks und kleinen Mahlzeiten aus biologischen Zutaten. Plant man ein solches Angebot, so müssen im Businessplan neben den notwendigen Einrichtungen auch die dafür erforderlichen Konzessionen, Genehmigungen und Gesundheitszeugnisse berücksichtigt werden.

Kaufmännische Kenntnisse

Sie sollten sich auch kritisch hinterfragen, wie gut es um Ihre kaufmännischen Qualifikationen steht. Brauchen Sie dort noch Nachholbedarf? Dann suchen Sie gezielt nach einer Weiterbildung. Es gibt heute zwar eine Vielzahl hilfreicher Computerprogramme, die Warenwirtschaft, Kalkulation, Bestellabwicklung, Rechnungsstellung, bis hin zur steuerlichen Kontierung der einzelnen Posten sehr stark vereinfachen. Das ersetzt aber nicht das kaufmännische Verständnis der geschäftlichen Abläufe. Die Zahlen, die der Computer zum Ende des Monats ausspuckt, müssen auch so kompetent interpretiert werden, dass die richtigen Entscheidungen für die weitere Strategie getroffen werden können.

Wie in der Gastronomie ist es auch im Handel eine sorgfältige Standortanalyse unerlässlich. Entscheiden Sie sich nicht auf die Schnelle für irgendeinen Standort, weil Sie einfach nur ein gutes Gefühl haben. Sie bedienen einen Nischenmarkt. Unterschätzen Sie nicht den Aufwand, den Sie benötigen, um Kunden in Ihr Geschäft zu locken. Für ökologisch orientierte Kunden ist die Erreichbarkeit mit dem Rad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft von ausschlaggebender Bedeutung. Mehr zum Thema Standortanalyse finden Sie auch hier.

Man kann einen Businessplan komplett alleine schreiben. Dann müssen Sie allerdings alle Fragen auch alleine klären! Viele Experten empfehlen, sich einen professionellen Gründerberater zur Hilfe zu holen. Die Berater haben häufig jahrelange Erfahrung und wissen, wie Sie als Gründer erfolgreich starten - und vor allem, welche Fehler man einfach umgehen kann.

Nutzen Sie unsere Gründerberater-Datenbank. Über eine kostenlose Anfrage können Sie Kontakt zu einem Unternehmensberater in Ihrer Nähe aufnehmen. Alternativ können Sie auch eine entsprechende Businessplan-Vorlage downloaden, mit der Sie Ihren Businessplan in Grundzügen erarbeiten.

Eine Existenzgründung durch Eröffnung eines Bioladens kommt sicherlich nur für Menschen in Frage, die eine besondere Affinität zum Thema haben. Jemand, der "in Bio macht", weil er dieses Marktsegment für erfolgsversprechend hält, seine Nahrungsmittel selbst aber lieber preisgünstig beim Discounter kauft, der wird kaum in der Lage sein, überzeugend mit der anspruchsvollen Bioladenkundschaft umzugehen. Sie sollten zu hundert Prozent hinter dem stehen, was Sie anbieten!

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